Sonntag, 8. Mai 2016

Jubilate 17.04.2016

(( Liturgie gemixt aus der hessischen ev. Landeskirche + verschiedenen Coxboychurches USA, abgeändert, verkürzt nach eigenem Ermessen und mit Gottes Hilfe

Predigt co Chaness Edelmann ))


Gottesdienst 17.04. 

Thema

Jubilate, der 3. Sonntag nach Ostern

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1. Glockengeläut, Orgelspiel, Ruf zum Gottesdienst 
Begrüssung der Gemeinde

Herzlich Willkommen zum heutigen Gottesdienst.
Ich freue mich euch alle begrüssen zu dürfen!


2. Prediger : Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes

Gemeinde ( in den chat schreiben ): Amen

Prediger : Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn

Gemeinde ( in den chat schreiben ): der Himmel und Erde gemacht hat!


3. Glaubensbekenntnis 

Heute habe ich  euch wieder ein alternatives Glaubensbekenntnis mitgebracht.

Ich glaube dir, Gott.
In dir gründet mein Leben.
Du hast mich gekannt,
bevor ich geboren war.

Du nimmst mich auf
am Ende meiner Tage
und öffnest mir deine Ewigkeit.
Ich glaube dir, Gott.
In Jesus von Nazareth
kann man dich erkennen.

Du hast dich auf mich eingelassen,
ehe ich es verstanden habe.
Du wirst diese Welt verändern
schon heute und hier.

Ich glaube dir, Gott.
In deinem Atem werde ich frei.
Du hast die Sehnsucht nach Frieden
und Gerechtigkeit in mich eingepflanzt.

Du richtest mich auf
und webst - auch durch mich -
an deiner Ewigkeit.
Ich glaube dir, Gott,
manchmal,
wirklich.
Mach meinen Glauben stark.
Amen

 (Quelle unbekannt)
  

4. Predigt

Im Kirchenjahr wird der 3. Sonntag nach Ostern als Jubilate bezeichnet

An diesem Sonntag beschäftigt man sich mit der neuen Schöpfung.
Am Sonntag Jubilate werden wir ermahnt bei Christus zu bleiben. Nur dann werden wir auch den Tod überwinden, weil Christus ihn überwunden hat. Wir hören die Verheißung von Jesu Wiederkehr. Durch seine Auferstehung haben auch wir teil an der neuen Schöpfung, die schon jetzt anbricht und bei seinem Kommen vollends heraufgeführt wird.

Doch ich möchte heute, ganz gegen den evangelischen Kirchenkalender, bei der alten Schöpfung bleiben, aus 2 Gründen. Zum ersten erzähle ich euch in JEDEM Gottesdienst von der einzigen Rettung durch Jesus Christus, und dass wir durch sein Opfer für uns den Tod bereits überwunden haben. Zum zweiten bin ich auf der einen Seite immer wieder fasziniert, aber auch immer wieder geschockt, wenn ich so einige Gotteshäuser betrete, denn es kommt mir darin vor, wie in einem Schloss mit goldüberzogenen Wasserhähnen, die keiner braucht.


Wir lesen aus der Apostelgeschichte 17, 22 - 29

Paulus sprach zu den Athenern: 

*Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der ein HERR ist (des) Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht; sein wird auch nicht von Menschenhänden gepflegt, als der jemandes bedürfe, so er selber jedermann Leben und Odem allenthalben gibt. Und er hat gemacht, daß von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt und vorgesehen, wie lange und wie weit sie wohnen sollen; daß sie den HERRN suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns.  Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch etliche Poeten bei euch gesagt haben: "Wir sind seines Geschlechts." So wir denn göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. *Apg 17, 22-29*

Der Mensch neigt dazu sich alles vorstellen zu müssen und alles greifbar zu machen. Also schuf er seit Menschen Gedenken Bilder und Statuen von seinen Göttern, oder an was der Mensch in der jeweiligen Zeit auch immer glauben wollte.

Der Mensch hat schon immer ein Gotteshaus geschaffen, in welcher Form auch immer, ob es eine Höhle war in der der Gott leben sollte oder ein prunkvoller Bau mit Gold überzogenen Statuen, vor Prunk und Reichtum funkelnd.

Nicht nur in der Vergangenheit, auch heute noch meint der Mensch, und seine Institution die Kirche, Gott mit Protz und Prunk, mit Gold und Reichtum dienen zu müssen.
Ich will keine der Kirchen besonders deswegen angreifen, denn jeder Zweig der Firma Kirche versucht auf seine Art Gott mit materiellem Gut zu dienen.

Aber wie schon Paulus sagte, wohnt Gott nicht in Tempeln von Händen gemacht, Gott ist nicht durch goldenen Prunk zu dienen .. Nein ...

*Denn IN IHM leben, weben und sind wir; ...: "Wir sind seines Geschlechts." Paulus Worte

WIR, unser Geist und Körper ist der Tempel in dem Gott wohnt, in einem jeden von uns lebt und wirkt er.

WIR können ihn finden und fühlen in UNS !

Das sagt uns Paulus, Jesus Apostel, als er bei den Griechen weilte in Athen.

Und Paulus sagt auch noch:
*Und er hat gemacht, daß von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen*

Im Umkehrschluss bedeutet das nichts weiter, als dass WIR alle, alle Rassen und Geschlechter, von EINEM Blut gemacht sind.
Egal welche Hautfarbe wir haben, welches Geschlecht, egal ob wir nach menschlichen Ermessen annähernd perfekt sind oder nach genau dem gleichen Ermessen anders ... sind wir doch alle gleich, alle von einem Blut gemacht, also Geschwister.

Alle und jeder Einzelne von uns ist der Tempel in dem Gott wohnt!

Er hat uns geschaffen nach seinem Bilde, die ganze Menschheit in ihrer Vielfalt, und ja, ... Gott ist Vielfalt und vielschichtig, er ist nicht 2 dimensional, sondern sichtbar und greifbar in jedem von uns.

Das was die Menschheit daraus gemacht hat, sind Geschwisterkriege. Wir schänden den Tempel Gottes auf mannigfaltige Art und Weise, indem wir uns gegenseitig bekämpfen ... das kann nicht in seinem Sinne sein!

Wir alle sind eine Familie!
Wir sollten auch lernen als eine solche zu handeln!

Sinngemäss sagte Paulus: 
Gott braucht keinen Reichtum, kein Gold und Silber, weder als Opfer, noch als Darstellung seiner selbst.

Vor ein paar Tagen wohnte ich einem Gottesdienst bei, in einer Kathedrale, gross und hoch, furchteinflössend und um Ehrfurcht heischend.
Ich sah mich um und entdeckte Bilder mit goldverzierten Rahmen, ich sah goldene Gefässe auf dem Altar und in den Nebenbereichen, ich sah Marmorstatuen, prunkvoll verzierte Sockel und war schon fast geblendet vor so viel Glanz.

Dann sah ich die Schale, in die der Besucher seine Kollekte abggeben sollte und ich fragte mich was der arme Mensch, der nichts hat, ausser dem was er am Leibe trägt, wohl der reichen Kirche geben sollte um sie noch reicher zu machen und ihn noch ärmer ?

Ich sah eine alte Frau in einem zerschlissenen Rock, an einem krummen Stock gehend, etwas in diese Schale hineinwerfen, und hoffe noch heute, dass die Kirche ihr dafür einen neuen Rock und vlt auch bequemere Schuhe schenken möge!

Kann das der Sinn sein, den Gott uns mit seinem Geschenk an uns gegeben hat ?
Ist Jesus Christus so bettelarm durch sein Leben gegangen um in solch einem Prunk verehrt zu werden ?

Ich versteh diese Dinge nicht, ich kann nicht verstehen wie ein Aufruf zur Nächstenliebe und Armut so missverstanden werden konnte von Menschen, die sich Gottesmenschen nennen, die sich gläubig nennen, die predigen von ihrer hohen Kanzel herab, mit all ihren Ritualen und Vorschriften, die von Menschen erdacht wurden, und dann doch die Not dieser alten armen Frau so ignorieren.

Papst Franziskus benannte sich nach Franz von Assisi, der arm und nur mit seinem Glauben als Reichtum durch die Lande zog.
Er selber gehört dem Jesuitenorden, einem Bettelorden an, in dem allem Reichtum entsagt wird, ausser dem was in unserer Zeit nun mal benötigt wird zum Leben.

Ich kann nur hoffen, dass seine Bescheidenheit so weiter geht und vielleicht ein wenig abfärbt auf seine Kirche. Zu seinem weiteren Wirken und meiner Hoffnung darin kann ich nichts sagen, das würde den Rahmen hier sprengen, aber ...

... vielleicht ist dieser Mann zumindest zu diesem Thema, dass Gott und Glauben keinen Reichtum bedarf, ein Vorbild.

So hoffe ich !

Nun ... Paulus sagt, Gott braucht keinen Tempel aus Stein und Gold, er hat uns geschaffen als seinen Tempel.

WIR ALLE sind seine Schöpfung!

Amen!

Orgelspiel


5. Fürbitten & Gebet

An dieser Stelle ist Zeit unseren Gott um etwas zu bitten, Fürbitte zu leisten für jemand anderen, für etwas oder auch für uns selbst.
Ich werde einen Moment warten und möchte sie bitten ein Zeichen zu geben, wenn sie eine Bitte vortragen möchten!

- Herr, ich bitte dich den Menschen ihr Gefühl für ihre Familie, die Menschheit, und für sich selbst, den eigenen Tempel zu geben. Lass sie, lass uns Gott preisen in uns und jedem anderen Geschöpf auf dieser Welt

Gemeinde : Herr, erhöre uns!

- Herr, ich bitte dich für all jene, die nicht bei uns sein können, behüte und beschütze sie auf all ihren Wegen, sei bei ihnen und gib ihnen Kraft ihr Leben zu meistern, oder dem Tod mit Würde zu begegnen.

Gemeinde : Herr, erhöre unser Bitten!


Gott, du Barmherziger, liebender Vater: wir danken dir für deine Liebe, mit der du uns zu deinen Kindern gemacht hast, und bitten dich: erhalte uns in der Nachfolge deines Sohnes Jesus Christus, dass wir miteinander bauen an deinem Reich in Hoffnung und Vertrauen. Das bitten wir dich durch deine Güte. 

Und so beten wir, wie Christus es uns gelehrt hat :

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Gemeinde: Amen. 

6. Auszug der Gemeinde 
Orgelspiel

Prediger : Gott begleite euch auf eurem Wege, Gott behüte und beschütze euch und gebe euch seinen Segen ! 

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